Sonntag, 28. September 2008
Ursachen-Forschung geht weiter
Die schreckliche Tragödie von Kauhajoki ist in aller Munde in Finnland. Heute haben in allen Kirchen Trauergottesdienste stattgefunden. Gleichzeitig beginnt jetzt die Suche nach den Ursachen. Warum konnte schon wieder ein solches Massaker in diesem ansonsten so sicheren Land passieren? Es gibt natürlich nicht nur eine Erklärungen dafür. Eine Untersuchung zeigt, dass es ungefähr 20 Prozent der Jugendlichen nach eigener Einschätzung psychisch schlecht geht. Jetzt gilt es Methoden zu finden, um diese Jugendliche zu „finden“. Dies bedingt, dass die Erwachsenen lernen müssen, Signale zu erkennen, welche unglückliche Jugendliche ausstrahlen. Das ist nicht so einfach in Finnland. Die Kultur erlaubt es nicht, dass man offen über Gefühle spricht, besonders unter Männern und jungen Burschen ist es verpönt über Gefühle zu sprechen oder diese gar zu zeigen. In Finnland gibt es ausserdem auch eine ausgeprägte Schamkultur. Wenn Kinder etwas Unerwünschtes anstellen, werden sie aufgefordert in ihr Zimmer zu gehen und sich dort zu schämen. Bei Kindern, die sich oft schämen müssen, ist das Risiko relativ gross, dass sie sekundär (als Folge des sich Schämens) Hassgefühle aufbauen. Was Finnland jetzt am meisten benötigt, sind Menschen, die sich um einander kümmern. Konkret bedeutet dies, Menschen, die sich die Zeit nehmen um Mitmenschen zuzuhören und an deren Problemen und Kummer Anteil nehmen. Es gibt eine Menge zu tun in Finnland…
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