Donnerstag, 21. August 2008

Der Sommer ist eine schwierige Zeit für Verhaltensveränderungen


Vor einigen Tagen war ich auf den Åland Inseln, unter anderem meine Schützlinge des Projekts „Trainiere deine mentale und körperliche Fitness”. Das Projekt startete im März und hat als Zielsetzung, dass die 17 Teilnehmer ihren Lebensstil, oder wie man heute so modern sagt, ihren Lifestyle ändern. Jeder Teilnehmer formuliert dabei seine eigenen Zielsetzungen. Fast sämtliche Adepten kriegten einen guten Start mit ersten Erfolgserlebnissen. Der positive Trend hielt an bis Ende Juni, alle lagen im Fahrplan und die Fortschritte wurden auch für die Umgebung sichtbar. Aber dann geschah etwas fast dramatisches (zumindest aus Sicht der Kursteilnehmer), zusammen mit der Sommerwärme und dem Urlaub kamen Rückschläge und die Selbstdisziplin kam ins Schwanken. Als ich vor vier Tagen meine Adepten zum ersten Mal wieder nach dem Sommer traf, berichteten 70 Prozent von ihnen, dass sie das Gefühl haben nicht mehr vom Fleck gekommen zu sein oder gar einen Rückschlag erlitten haben. Ich war überhaupt nicht überrascht darüber. Routinen und Gewohnheiten im Alltag sind das A und O um erfolgreich Verhaltensänderungen durchführen zu können. Es ist unmöglich seinen Lifestyle zu ändern ohne Strukturen in seinen Alltag zu haben. Nun ist aber der nordische Sommer jene Zeit, wo alle Finnen und Skandinavier ihre Routinen und Gewohnheiten über Bord werfen und vergessen. Wir geniessen die warmen und hellen Tage und Nächte ohne von unserem ansonsten so strukturierten Alltag gesteuert zu werden. Natürlich ist es schön den Sommer in vollen Zügen zu geniessen, aber gerade für jene Menschen, die sich entschlossen haben ihren Lifestyle zu ändern, beinhaltet der „strukturlose Sommer“ ein grosses Rückfallsrisiko. Ich sagte den Kursteilnehmern, dass es keine Katastrophe ist, wenn man im Sommer etwas vom Erfolgsweg abkommt. Es war deshalb auch kein Zufall, dass ich ausgerechnet jetzt alle meine Adepten treffen wollte. In Einzel- und Gruppengesprächen wurde fleissig diskutiert, analysiert und motiviert. Die Teilnehmer bestätigten jedenfalls, dass sie jetzt mit neuer Motivation den Herbst in Angriff nehmen und ihr Ziel wieder sehr entschlossen verfolgen. Es ist selbstverständlich eine riesige Hilfe einen eigenen Coach im Hintergrund zu haben, aber ebenso hilfreich sind die wiedergewonnenen Alltagsroutinen für die Teilnehmer. Ohne Routinen ist eine Veränderung des Lifestyles eine Unmöglichkeit. Kommt noch dazu, dass die Erfolgschencen nach einem Rückschlag beträchtlich steigen, wenn man die richtigen Lehren daraus gezogen hat. Nach allen Gesprächen letzte Woche, bin ich überzeugt, dass alle meine Adepten auf die Erfolgsstrasse zurückgefunden haben.

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