Vor einigen Tagen schrieb ich über das schlechte Selbstvertrauen, das finnische Jugendliche - besonders Mädchen - haben. Gestern wurde eine Untersuchung der finnischen Forschungs- und Entwicklungszentrale betreffend dem Wohlbefinden der Schüler im Jahre 2007 veröffentlicht.
Das Lesen der Resultate dieser Untersuchung macht keinen Spass. Sowohl Gewalt als auch Mobbing haben im letzten Jahr an den finnischen Schulen zugenommen. Von den Oberstufenschülern gab jeder zehnte Junge und jedes siebte Mädchen an, dass sie mindestens einmal pro Woche für Mobbing ausgesetzt werden. Man weiss heute, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen psychischen Problemen und Mobbing sowie dem Risiko ein Opfer für Mobbing zu werden, gibt. Dem Schulpersonal gelingt es nur einen von vier Mobbingsfällen zu erkennen. Die Schulärztin Sirkka Suontausta-Kyläinpää gibt zu, dass die vorbeugenden Massnahmen gegen Mobbing in Schulen bisher gescheitert sind. Das Schulpersonal ist fast ausschliesslich mit dem Löschen von Bränden beschäftigt, anstatt dafür sorgen zu können, dass keine neuen Feuer aufflammen, meint sie.
Was Gewalt und Mobbing unter Jugendlichen betrifft (gilt auch für Erwachsene) dürfen wir nie die beiden Faktoren Selbstvertrauen und Selbstbewusstsein ausser acht lassen. Es fällt mir sehr schwer zu verstehen, warum die Schulen nicht aktiver dafür arbeiten, das Selbstvertrauen ihrer Schüler zu fördern. Wie gesagt, was hilft es, die besten Schüler der Welt zu haben, wenn es ihnen nicht gut geht?
Man möchte geliebt werden
Wird man nicht geliebt, möchte man zumindest bewundert werden
Wird man nicht bewundert, möchte man zumindest gefürchtet werden
Man will den Menschen Gefühle und Empfindungen geben
Die Seele friert im leeren Raum
Und will um jeden Preis Kontakt zu was auch immer haben.
Hjalmar Söderberg
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