Dienstag, 26. August 2008
Eine grossartige Leistung...
Tomas Tallkvist gehört zu den Sportlern, die ich mental betreue. Er ist Motorradrennfahrer und nimmt an den Europameisterschaftsläufen in der Supermonobikeserie teil. Anlässlich des EM-Laufes in Italien vor vier Wochen stürzte er und verletzte sich unter anderem an der rechten Hand. Als er danach nach Finnland zurückkehrte, konsultierte er einen Arzt im Spital von Jakobstad. Er hatte starke Schmerzen in der verletzten Hand und wünschte, dass man die Hand röntge. Der behandelnde Arzt weigerte sich aber die Hand zu röntgen. Er diagnostizierte eine Muskelquetschung und verschrieb Tomas Schmerztabletten. Auch nach zwei Wochen konnte Tomas noch keine Besserung bemerken. Es plagten ihn weiterhin heftige Schmerzen, die er mit Tabletten betäubte. Sorgen machte er sich allerdings keine, da ihm der Arzt ja gesagt hatte, dass eine Muskelquetschung schmerzhaft sei und es lange daure bis die Hand wieder in Ordnung sei. Tomas übte sich also im Geduld haben. Am vergangenen Wochenende stand der nächste EM Lauf in Spa in Belgien auf dem Programm. Ich traf Tomas zufällig auf dem Flugplatz als er auf dem Weg nach Belgien war und er erzählte mir, wie er noch immer sehr starke Schmerzen in der Hand habe, obwohl bereits drei Wochen seit dem Sturz in Italien vergangen seien. Ich erinnerte ihn an unsere Gespräche über mentales Training und das es jetzt besonders wichtig sei, sich auf das Rennen und nicht auf die Schmerzen in der Hand zu fokusieren. Tomas zeigte in Spa eine ausgezeichnete Leistung und beendete das Rennen auf dem 8. Rang, trotz grossen Schmerzen. Wieder in Finnland angekommen, besuchte er sofort das Spital in Jakobstad aufs Neue und forderte, dass die Hand geröntget wird. Es zeigte sich, dass die Hand gebrochen war. Dies war natürlich ein Schock für Tomas, da es für ihn das Ende der Saison bedeutet. Ja, es kam sogar noch schlimmer, da er die gebrochene Hand nicht geschont hatte, wuchs der Bruch nicht korrekt zusammen und muss jetzt operiert werden.
Aber was für eine Leistung einen EM Lauf mit gebrochener Hand zu fahren und sogar noch unter die ersten zehn zu kommen. Ich bewundere diese Leistung sehr. Gleichzeitig bin ich äusserst negativ berührt wie er im Spital von Jakobstad abgewiesen worden war. Der Arzt nahm sich beim ersten Spitalbesuch nicht einmal die Mühe, zu fragen, was überhaupt passiert war. Es ist für Tomas nur ein kleiner Trost, dass er für den Behandlungsfehler seitens des Arztes mit einer finanziellen Entschädigung rechnen kann. Dies ist definitiv keine gute Reklame für das Malmska Spital in Jakobstad.
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